Qualifizierte Ehrenamtliche des Diakonievereins Carolinenfeld begleiten Menschen bei schwersten Erkrankungen, beim Sterben und im Trauerprozess
Greiz/Zeulenroda-Triebes/Weida. Es gehört wohl zu den größten Ängsten vieler Menschen, in den schwersten Stunden des Lebens allein zu sein. Allein zu sein im Angesicht des bevor stehenden Todes. Beistand und Hilfe in solchen schweren Stunden bieten in der Region Greiz, Zeulenroda-Triebes und Weida die ehrenamtlichen Hospizbegleiter des Greizer Diakonievereins Carolinenfeld.
Was ist die Motivation dieser Begleiter, sich freiwillig und ehrenamtlich mit dem Sterben zu beschäftigen? „Es sind Menschen, die oftmals selbst im Verwandten- oder Bekanntenkreis mit dem Tod konfrontiert waren. Aus diesem Erleben heraus ist bei ihnen das Bedürfnis erwachsen, etwas zurück zu geben und ihre Erfahrungen in die Begleitung anderer Menschen in deren schwersten Stunden einzubringen“, sagt Jeannette Reinhold, Koordinatorin des Ambulanten Hospiz – und Palliativberatungsdienstes des Greizer Diakonievereins. „Andere kommen auch ohne diese Erfahrungen aus innerer moralischer Verpflichtung zu uns, um sich im freiwilligen Engagement selbst entfalten zu können“, ergänzt ihr Kollege Jürgen Wolf.
Bei der Hospizbegleitung gehe es nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben. „Unsere ehrenamtlichen Frauen und Männer sollten die Bedürfnisse der Menschen neben der medizinischen Versorgung erkennen“, so Reinhold. Denn schwere Erkrankungen reißen Menschen aus ihrem gewohnten Alltag: “ Statt eines Lebens begleitet von Familie, Freunden, Berufsleben und Freizeit erleben betroffene Familien ein Chaos an unbekannten Themen und Fragestellungen.“ So begegnen Ehrenamtliche in der Hospizarbeit schwerkranke, sterbende und trauernde Menschen in schwierigen Lebenssituationen. Neben dem einfachen Da-Sein und Zuhören geben Hospizbegleiter Informationen zu verschiedenen Hilfsangeboten im palliativen Netzwerk. Dazu gehören Medizin, Pflege, Hauswirtschaft, therapeutische Angebote und Seelsorge. Alles, was den Umgang mit Krankheit, Sterben und der Trauer erleichtern kann.
Die Hospizbegleiter der Greizer Diakonie gehören verschiedenen Altersgruppen an und haben vielfältige soziale Hintergründe. Etliche kommen aus kaufmännischen und pflegerischen Berufen. „Aber auch Erzieher, Lehrer, ein Landwirt und ein ehemaliger Bäcker engagieren sich bei uns“, nennt Jürgen Wolf einige Beispiele. Alle sind zwischen 30 und 84 Jahre alt. Gerufen werden die ehrenamtlichen Begleiter häufig von Mitarbeitern in Krankenhäusern, Palliativstationen und Pflegediensten, aber auch von Angehörigen, Bekannten, Betreuern oder den Betroffenen selbst.
„Gern würden wir weitere Hospizbegleiter in unserem Team begrüßen“, werben die Greizer Koordienatoren. Denn die Pflegekräfte sind in ihren Berufen so sehr eingespannt, dass sie kaum mehr Zeit für ehrenamtliches Engagement haben. Wer Hospizbegleiter werden möchte, muss dies nicht unvorbereitet tun. Er kann die qualifizierte Vorbereitung für Ehrenamtliche absolvieren, die aus einem Grundkurs, einem Praktikumskurs und einem Vertiefungskurs besteht. „Zudem gibt es bei uns regelmäßige Praxistreffen, bei denen Erfahrungen ausgetauscht werden“, sagt Jeannette Reinhold. Darüber hinaus können die Hospizbegleiter des Ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienstes vom Diakonieverein Carolinenfeld an Weiterbildungen und Supervisionen teilnehmen.

Kontakt
Ambulanter Hospiz- und Palliativberatungsdienst
Am Kirchplatz 3, 07973 Greiz
Telefon 0 36 61 / 26 17; 01 76 / 24 22 34 83
Mail: hospiz@diakonie-greiz.de
Beratungsstelle Zeulenroda; Ernst-Thälmann-Allee 3c
Telefon 01 76 / 82 07 29 41, Mail: juergen.wolf@diakonie-greiz.de

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