Portraitbilder des englischen Adels im Greizer Sommerpalais

Greiz. Mit der Ausstellung „Joshua Reynolds und das Bild des englischen Adels“ präsentiert das Greizer Sommerpalais vom 18. März bis 3. September in der Beletage des Hauses 76 Kupferstiche, die Portraitbilder des Malers Joshua Reynolds als Vorlage hatten. Zudem werden 15 weitere Blätter von Weggefährten und Konkurrenten des Engländers gezeigt sowie Reproduktionen der Vorlagen und begleitende Texte mit Anekdoten und weiteren Informationen. „Die Schau anlässlich des 300. Geburtstages des Künstlers ist die erste unserer drei größeren Ausstellungen dieses Jahr“, kündigt Dr. Ulf Häder, Direktor der Staatliche Bücher- und Kupferstichsammlung Greiz, an.

Der englische Maler Joshua Reynolds (1723 – 1792) war der berühmteste Porträtist des englischen Adels in 18. Jahrhundert. Er verstand es meisterhaft, Statussymbole mit Charaktereigenschaften der Porträtierten zu verbinden. Joshua Reynold wertete die Porträts dahingehend auf, indem er die porträtierten Personen repräsentativ inszenierte und in eine andere Zeit versetzte – mit dem Beginn des Klassizismus stand damals die Antike hoch im Kurs. Seine Bildnisse waren so berühmt, dass sie meist schon kurz nach der Vollendung gestochen und in graphischen Reproduktionen vertrieben wurden. „In seinen über 2.000 Bildern hat er einen eigenen Stil entwickelt und das Erscheinungsbild des damaligen Adels für die Nachwelt erhalten“, berichtet Häder. So würden die Bilder von Reynolds heute noch als Vorlagen für die Kostümierung von Historienfilmen über jene Zeit dienen.

„Die Greizer Ausstellung ist sicher nicht nur für Kunstliebhaber interessant sondern auch für alle, die sich für den hohen englischen Adel interessieren“, lädt Ulf Häder ein. So könne man in den Abgebildeten Vorfahren heute noch agierender Royals finden. Ein ganz spezielles Beispiel sind zwei Kupferstiche der Duchess von Marlborough Caroline Spencer – einer Vorfahrin von Lady Diana, der ersten Frau des heutigen Königs Charles III.

Die Ausstellung mit zahlreichen vorher noch nie gezeigten Schabkunstblättern aus dem Bestand der Staatlichen Bücher- und Kupferstichsammlung wird am Sonnabend, 18. März, um 11 Uhr eröffnet.

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