Jagdszenen, Percy Jackson und ein berühmter englischer Portraitmaler

Zum Internationalen Museumstag hatten auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sommerpalais‘ in Greiz zum Besuch des Schlösschens im Greizer Park eingeladen. Bei freiem Eintritt konnten interessierte Besucher alle Schauräume und Sonderausstellungen des Hauses in Augenschein nehmen. Zudem gab es am Vormittag und am Nachmittag zwei Sonderführungen durch die große Joshua-Reynolds-Schau in der Beletage sowie die beiden kleineren Präsentationen zur antiken Mythologie im Kabinett und zur höfischen Jagd.

Der Direktor der Staatliche Bücher- und Kupferstichsammlung Greiz, Dr. Ulf Häder, ließ es sich nicht nehmen, die Rundgänge persönlich zu leiten. Er begann seine Führungen mit der Vorstellung der Schau „Aufgespürt! Fürstliche Jagdlust und höfisches Vergnügen“ im Gartensaal, mit der sich das Greizer Sommerpalais an den Thüringer Schlössertagen vom 26. bis 29. Mai beteiligt. Hier werden Blätter aus dem Bestand der Bücher- und Kupferstichsammlung gezeigt, die Szenen der fürstliche Jagd von einst zeigen und Informationen zum Thema bieten.

Nach dem Besuch im Gartensaal ging es in die erste Etage, wo die Sonderführung zunächst in der Kabinettausstellung „Wer war Percy Jackson?“ Station machte. Die Ausstellung entstand nach einer Idee der Mylauerin Elise Jamard Schröder, die derzeit ein Freiwilliges Sozialen Jahr im Sommerpalais absolviert. Die kleine aber feine Schau stellt ausgewählte Gottheiten und Heroen der griechischen und römischen Mythologie vor mit Bezügen auf die jüngsten Wiederentdeckungen der antiken Götterwelt durch die Percy-Jackson-Romane von Rick Riordan und deren Hollywood-Verfilmungen.

Abschließender Höhepunkt der Sonderführungen war der Rundgang durch die Ausstellung „Joshua Reynolds und das Bild des englischen Adels“. Der englische Maler lebte von1723 bis 1792 und war der berühmteste Porträtist des englischen Adels in 18. Jahrhundert. Das Greizer Sommerpalais präsentiert anlässlich des 300. Geburtstages des Künstlers in der Beletage des Hauses 76 Kupferstiche, die Portraitbilder von Joshua Reynolds als Vorlage hatten. Zudem werden bis zum 3. September auch Blätter von Weggefährten und Konkurrenten des Engländers gezeigt sowie Reproduktionen der Vorlagen und begleitende Texte mit Anekdoten und weiteren Informationen. „Die Bildnisse von Joshua Reynolds waren so berühmt, dass sie meist schon kurz nach der Vollendung gestochen und in graphischen Reproduktionen vertrieben wurden“, berichtet Häder. Das Greizer Sommerpalais verfügt dank der Sammelleidenschaft einer englischen Königstochter über den größten Bestand solcher Blätter außerhalb des Britischen Museums in London, darunter viele bisher in Greiz noch nicht gezeigte Werke.

„Die Reynolds-Ausstellung ist sicher nicht nur für Kunstliebhaber interessant sondern auch für alle, die sich für den hohen englischen Adel interessieren“, lädt Ulf Häder ein. So könne man in den abgebildeten Vorfahren heute noch agierender Aristokraten finden. Ein ganz spezielles Beispiel sind zwei Kupferstiche der Duchess von Marlborough Caroline Spencer – einer Vorfahrin von Lady Diana, der ersten Frau des heutigen Königs Charles III.

„Das sind sehr schöne Ausstellungen“, waren sich die Teilnehmer der Sonderführungen einige und lobten die „kompetente und charmante Art“ von Ulf Häder, mit der er insbesondere in der Reynolds-Schau seine Zuhörer in die Welt des Adels des 18. Jahrhunderts eintauchen ließ.

Öffnungszeiten und weitere Info: www.sommerpalais-greiz.de.

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