Dieselgespräche und Schauvorführungen beim Oldtimer-Traktorentreffen

Zum 16. Mal hatte Frank Pohl am Sonntag zum Oldtimer-Traktorentreff auf seinen Lanz-Bulldog-Hof nach Dörtendorf eingeladen. Über hundert Besitzer historischer Schlepper waren aus ganz Mitteldeutschland angereist, um ihre auf Hochglanz polierten Schätzchen zu präsentieren.

Dabei konnten die Besucher, die in Scharen in den Zeulenroda-Triebeser Ortsteil gekommen waren, bei strahlendem Sonnenschein nicht nur Traktoren und andere Landmaschinen aus dem vorigen Jahrhundert bestaunen. Im Eingangsbereich des Ausstellungsgeländes und auf der gegenüberliegenden Freifläche waren zudem auch Motorräder, Pkws vom NVA-Trabant bis zum Rolls Royce, einige Lkws und sogar ein Wilga-Flugzeugmotor mit Propeller ausgestellt.

Und immer wieder war das sonore Blubbern der Lanz-Bulldog-Motoren zu hören. Der unverwechselbare Klang sorgte für eine Geräuschkulisse, die die Herzen der Oldtimer-Fans erwärmte. Einer der Traktoren, der nicht nur wegen seines laufenden Motors die Blicke auf sich zog, war der Lanz-Bulldog von Michael Redel. Der Teichwitzer gehört zu den Stammgästen der Oldtimer-Traktorentreffen in Dörtendorf. „Ich bin von Anfang an dabei“, so der 36-Jährige. Die Sammelleidenschaft historischer Landmaschinen liegt bei ihm in der Familie. „Schon mein Opa, mein Papa und mein Onkel haben alte Schlepper gesammelt“, sagt der junge Mann. Er selbst habe mittlerweile vier Lanz-Bulldogs und einige andere Traktoren in seinem Besitz. Nach Dörtendorf hatte er dieses Mal einen Lanz Bulldog D 3506, Baujahr 1941, mitgebracht. „Jedes Teil und jede Schraube sind original“, versichert Michael Redel. Der Traktor schafft mit seinem seinem Einzylinder-Zweitakt-Mitteldruckmotor mit Glühkopfzündung 20 PS und kann auf ebener Straße bis zu 30 Tonnen ziehen.

Das erste Mal als Aussteller in Dörtendorf dabei war Heinfried Kärner aus Krölpa bei Auma. Er kam mit seinem IHC 745XL zum Traktorentreff und hatte auch einen jungen Begleiter mitgebracht. „Mein Enkel Bruno, er ist ja eigentlich der Oldtimerfan in der Familie“, sagt Kärner schmunzelnd. Bruno kennt den Traktor seines Opas ganz genau: „Das ist eine Landmaschine der International Harvester Company, die 1985 in Neuss gebaut wurde“, berichtet der Zehnjährige, der schon genau weiß, was er einmal werden will: „Mechaniker!“

Neben der sehenswerten Technik und allerlei Dieselgesprächen gab es am Sonntag auch wieder Rundfahrten im von einem Lanz-Bulldog gezogenen Kremser und Vorführungen an historischen Maschinen wie der mobilen Dreschmaschine, die über eine Transmission von einem Bulldog betrieben wurde. Für die Organisation des Treffens und das leibliche Wohl der Besucher sorgten zahlreiche ehrenamtliche Helfer, denen Frank Pohl für ihre Unterstützung dankt. Er will auch nächstes Jahr ein Oldtimer-Traktorentreffen durchführen, dass Ende Mai/Anfang Juni wieder bei freiem Eintritt stattfinden soll.

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