Jenas Radwegenetz wächst

Neuer Radverkehrsplan 2035+

Die Stadt Jena stellt den neuen Radverkehrsplan 2035+ vor. Projektziel des neuen Plans war die Entwicklung eines Radverkehrsnetzes, das alle Stadtgebiete und Wohngebiete mit Arbeitsplatzschwerpunkten, Schulen, wichtigen Haltestellen des ÖPNV, Freizeitzielen und Zielen des täglichen Bedarfs (Einkaufen, Versorgung, Gastronomie etc.) verbindet und diese Ziele zusätzlich untereinander verknüpft.

Es wurde ein priorisiertes Maßnahmenprogramm erstellt und ein überschlägiger Kostenrahmen entwickelt als Entscheidungsgrundlage für Politik und Verwaltung, anhand derer Investitionsprogramme fest- und Haushaltsmittel bereitgestellt werden können. Der Stadtrat entscheidet voraussichtlich in seiner Sitzung im Februar über das Konzept.

Das geplante Rad-Streckennetz beträgt dabei circa 270 Kilometer und gliedert sich auf circa 250 streckenbezogene und rund 110 punktbezogene Maßnahmen auf. Die punktbezogenen Maßnahmen dienen in allererster Linie der Verbesserung der Verkehrssicherheit an Knotenpunkten und Einmündungen. In diesen beiden Kategorien sind 50 Maßnahmen vorgesehen. Dabei sind unter anderem die Entfernung von Einbauten wie Pollern (16 Maßnahmen) vorgesehen. Die streckenbezogenen Maßnahmen umfassen den Neubau von 40 Radwegen/Radwegabschnitten auf einer Länge von 25 km. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Anordnung von Fahrradstraßen mit 26 vorgesehenen Straßen oder Straßenabschnitten in einer Länge von 21 Kilometern. Hier erfolgt im Rahmen des Planungsprozesses eine ausführliche Einbeziehung der Anwohnerschaft der Ortsteilräte. Darüber hinaus finden Verbesserungen der Befahrbarkeit bestehender Wege und Straßen durch eine Optimierung der Oberflächen statt. In den vier zugeordneten Kategorien (zum Beispiel Asphaltierung, Sanierung von Schadstellen) sind insgesamt 45 Maßnahmen vorgesehen.

„Die Initiative Radentscheid Jena betrachtet den vorliegenden Radverkehrsplan als wichtigen Schritt in der Entwicklung der Radverkehrsinfrastruktur in Jena durch neue ambitionierte Verbindungen und eine Vielzahl kleinerer Maßnahmen. Dennoch sehen wir im vorliegenden Radverkehrsplan noch  Entwicklungspotential, um einem breiten Teil der Bevölkerung das sichere und komfortable Radfahren zu ermöglichen. Damit der Intention des Radentscheids entsprochen wird, muss das Radfahren in Jena zu einer echten Alternative im Sinne einer Wahlfreiheit des Verkehrsmittels werden“, so Michael Böhringer vom Radentscheid.

Um eine möglichst breite Beteiligung zu erreichen, wurden mehrere Arbeitskreise abgehalten, zwei Online-Beteiligungen sowie weitere Beteiligungen mit Trägern öffentlicher Belange, Ortsteilräten und Beiräten durchgeführt. Dabei wurden Stellungnahmen und Rückmeldungen aufgenommen und die resultierenden Änderungen transparent dargestellt.

„Ich freue mich sehr, dass der neue Radverkehrsplan 2035+ nun vorliegt. Durch die breite Beteiligung verschiedenster Akteure konnten wichtige Hinweise und Anregungen aufgenommen werden. Dadurch konnten  potenzielle Problemstellen im Wegenetz noch besser lokalisiert und entsprechende Lösungsansätze erarbeitet werden. Daher vielen Dank an alle, die sich mit ihrem Wissen und viel Engagement in diesen Prozess eingebracht haben“, so Bürgermeister und Dezernent für Stadtentwicklung und Umwelt Christian Gerlitz.

Grafik: Stadt Jena

Alle Dokumente zum Radverkehrskonzept 2035+ sowie verschiedener Kartenansichten sind unter https://mobilitaet.jena.de/de/radverkehrsplan-jena-2035 sowie https://www.rv-k.de/Jena/Radverkehrsplan/WebGIS.html zu finden. 
Die beigefügte Abbildung zeigt das Kartenportal WebGiS, in dem die verschiedenen Maßnahmen des Radverkehrskonzeptes klick- und einsehbar sind.

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