Bernsgrüner Landfrauen pilgern auf Jakobsweg

„Ich lade euch ein, meinen Weg zu gehen mit meinen Erfahrungen, meinen Eindrücken, meinen Schlussfolgerungen. Es gibt viele Jakobswege. Aber das gemeinsame Ziel ist die Kathedrale von Santiago de Compostela“, begrüßte Dr. Karin Enk, Landärztin a.D., die Bernsgrüner Landfrauen zu ihrer Bildungsveranstaltung im Februar. Was folgte war ein interessanter, beeindruckender, erlebnisreicher und fesselnder Bericht in Wort und Bild.

Enk, 32 Jahre Allgemeinmedizinerin in Mühltroff, brauchte nach ihrem emotionalen Abschied von allen Patienten Ruhe und Zeit für sich. So begab sie sich auf den Jakobsweg, weil es nach ihrer Aussage in der Natur am besten gelingt. Ausgerüstet war sie mit einem 11 kg schweren Rucksack, der nur das Nötigste enthielt, wie Regenkleidung, Schlafsack, Wechselwäsche, Hygieneartikel und nach einer alten Pilgerregel unbedingt zwei Liter Wasser. Die 340 zu bewältigenden Kilometer begann sie in Portugal von Porto aus an der Atlantikküste entlang, weiter nach Galizien und ins Landesinnere mit mystischen Wäldern und Gegenden in Spanien. Das Schönste des Tages hat sie in einem Spruch immer festgehalten. Orientiert hat sich Enk auf dem ganzen Weg an den gelben Markierungspfeilen. Pro Ort gab es einen Pilgerstempel in ihren Pilgerausweis und am Ende eine Urkunde für die Pilgerwanderung. Sie traf Menschen aus der ganzen Welt, mit denen sie sich englisch verständigte. Und natürlich war Kondition gefragt, um die bis zu 35 km täglich zu schaffen. „Da wechselt Kraft mit Müdigkeit, Einsamkeit mit Geselligkeit ab. Für mich war der Weg das Ziel“, so die Pilgerin. Die Landfrauen waren mitgerissen von Enkes Ausführungen. „Mir fehlen die Worte“, meinte Vereinschefin Jutta Riedel bewegt.

Text/Foto: Gabriele Wetzel

Foto: Frau Dr. Karin Enk berichtete als Pilgerin auf dem Jakobsweg von ihren Erlebnissen und Erfahrungen. In ihren Händen zeigt sie ihren Pilgerausweis mit zahlreichen Pilgerstempeln sowie die Jakobsmuschel, die gebende und nehmende Hand.

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