Große Ehre für das Rudolstadt Festival

Programmdirektor Bernhard Hanneken erhält das Bundesverdienstkreuz

Von Andreas Abendroth

Das Rudolstadt-Festival, zuvor Tanz&FolkFest – tff Rudolstadt, gilt als das größte Folk-Roots-Weltmusik-Festival Deutschlands.
Im Jahr 1991 wurde die Tradition des seit 1955 in Rudolstadt stattfindenden Tanzfestes der DDR übernommen. Jedoch erfolgte eine komplett neue Ausrichtung der beliebten Veranstaltungsreihe. Musik und Tanz sollten miteinander harmonieren. Besonders die Folkmusik in all seinen Facetten sollte präsentiert werden. Ein Erfolgsrezept, welches bis heute Bestand hat, jährlich Anfang Juli über fünfstellige Besucherzahlen Rudolstadt beschert. Das Rudolstadt Festival präsentiert nicht nur die ganze Breite verschiedenster Musikstile, es verbindet friedlich Völker und Kulturen miteinander.

Bernhard Hanneken – Programmdirektor des Rudolstadt Festivals – wird für sein kulturelles und gesellschaftliches Engagement mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Die Auszeichnung überreichet Ministerpräsident Bodo Ramelow. Foto: Jacob Schröter

„Diesen Preis nehme ich auch stellvertretend für all diejenigen entgegen, die das Rudolstadt-Festival im Laufe der vergangenen Jahrzehnte zu dem gemacht haben, was es heute ist. Man macht so etwas nie allein, und wir werden sehen, wohin sich das Festival entwickelt. Ich hoffe, dass alle diejenigen, die im Laufe der Jahre beteiligt waren und bis jetzt sind, in der Lage sein werden, das Festival noch über viele, viele Jahrzehnte zu einer guten Zukunft zu führen.“ Bernhard Hanneken nach der Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz

Einen sehr großen Anteil an dem Erfolg hat Programmdirektor Bernhard Hanneken. „Schon lange vor 1989 reiste Hanneken vom damals heimischen Bonn regelmäßig in die DDR, um die dortige Folkszene kennenzulernen und darüber zu berichten“, heißt es in einer Information des Festival-Veranstalters.
In einem Interview nach einer Pressekonferenz 2013 erzählte Hanneken: „Alles begann eigentlich im Herbst 1990. Ich war zu einer Veranstaltung von Profolk, dem Verband für Lied, Folk und Weltmusik nach Bad Hersfeld eingeladen. Dort machte der aus Leipzig stammende Ulrich Doberenz (er war bis 2018 der Festival-Direktor, Anmerk. d. Red.) den Vorschlag zu einem gemeinsamen Projekt. Die Idee zum Tanz&FolkFest in Rudolstadt war geboren.“
Angefügt wurde noch „Zum damaligen Zeitpunkt hatte ich überhaupt keinen Schimmer, wo ein Nest namens Rudolstadt liegt. Außerdem musste ich auch erstmal aufgeklärt werden, welchen Stand das DDR-Tanzfestival hatte, was die Folk-Kollegen in den 80er-Jahren dort so veranstaltet haben.“

Von Anfang an war Bernhard Hanneken eine der treibenden Kräfte des weltumspannenden Festivals in Rudolstadt. Für sein Engagement wurde er am 15. Mai mit dem Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland am Bande geehrt. Die Auszeichnung ist die höchste Anerkennung, welche die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht. Hanneken bekam es für seine vielfältigen Verdienste um die Folkmusik in Deutschland.

Rudolstadt Festival. Das alljährlich stattfindende Festival verbindet Kulturen, präsentiert Musikstile aus aller Welt. Auf dem Foto begeistert die Mittelalter-Rock-Band „Faun“ mit ihrer mystischen Musik das Publikum.
Foto: Andreas Abendroth

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