Gera zeigt Schützenbilder als Spiegel der Zeit

Am Sonntag, dem 16. Juni, um 14 Uhr lädt das Stadtmuseum Gera zur ersten öffentlichen Führung durch die neue Sonderausstellung „Gut getroffen! Die Geraer Schützenbilder als Spiegel der Zeit“. Eine weitere Gelegenheit zur Teilnahme an einer Führung bietet sich am Sonntag, dem 30. Juni zur selben Uhrzeit.

Warum starrt ein griechisches Fabelwesen auf ein englisches Kriegsschiff? Was hat guter Wein mit Kometen zu tun? Und, was verbindet die romantischen Sonnenaufgänge Caspar David Friedrichs mit einem Hungerjahr in Gera?

Diese und andere Geschichten lassen sich anhand der Geraer Schützenscheiben erzählen. Die Sammlung Geraer Schützenscheiben und Schützenbilder ist einzigartig. Knapp zwei Meter hohe, bemalte Zielscheiben fanden im 18. und 19. Jahrhundert in ganz Deutschland zum Mannschießen Verwendung. Dass die Geraer Exemplare in großer Zahl erhalten blieben, liegt sicherlich an der hohen künstlerischen Qualität. Gefertigt zwischen 1804 und 1911, stammen die meisten Exponate von den damals bekanntesten Geraer Malern Heinrich und Theodor Fischer.

Die Motive der Scheiben bieten interessante Einblicke in die Gedankenwelt der Menschen des vorletzten Jahrhunderts. Die Schützenbilder daneben geben einen lebendigen Eindruck des Schützenlebens. Die Festszenen werden aus einer Vielzahl von Miniaturportraits Geraer Persönlichkeiten gebildet, unter denen sich auch die Maler immer wieder verewigten.

Schützenscheibe 1835, Heinrich Fischer, Öl auf Holz

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