Beeindruckende musikalische Hommage an Smetanas Heimat
Drei Aufführungen unter der Leitung von Wassily Sinaisky
Mit seinem Zyklus „Mein Vaterland“ schuf der tschechische Komponist Bedřich Smetana eine beeindruckende musikalische Hommage an seine Heimat – an ihre Landschaft, ihre Geschichte und ihre Sagen.
Das Philharmonische Orchester Altenburg Gera unter der Leitung von Wassily Sinaisky präsentiert nun die sechs Symphonischen Dichtungen dieses Zyklus‘, die das Publikum auf eine Reise durch unterschiedliche romantische Klangwelten entführen.
Besonders bekannt aus dem Zyklus ist die Tondichtung „Die Moldau“, die Smetana als ein musikalisches Porträt des gleichnamigen Flusses komponierte. Beginnend bei den sprudelnden Quellen, führt die Komposition durch Wälder und Felder, vorbei an fröhlichen Dorffesten und einer majestätischen Burg, bevor der Fluss schließlich seine Reise in der breiten Moldau-Ebene fortsetzt. Mit ihrer frischen, folkloristisch anmutenden Melodie zählt sie zu den bekanntesten und beliebtesten Werken der romantischen Musik.
Die Aufführungen finden am Mittwoch, den 19. Februar und Donnerstag, den 20. Februar, jeweils um 19:30 Uhr im Konzertsaal Gera statt.
Am Freitag, den 21. Februar wird das Konzert um 19:30 Uhr im Theaterzelt Altenburg aufgeführt.
Infos und Karten in den Theaterkassen, telefonisch unter 0365 8279105 (Gera) bzw. 03447 585160 (Altenburg) sowie online unter www.theater-altenburg-gera.de.

Interview mit Dirigent Wassily Sinaisky
Wassily Sinaisky zählt zu den renommiertesten Dirigenten seiner Generation. Seine Karriere führte ihn bisher an führende Opernhäuser und Konzertsäle weltweit. Bekannt für seine feinfühlige Musikalität und präzise Interpretation, verbindet er technische Brillanz mit tiefem musikalischen Ausdruck. Mit dem Philharmonischen Orchester Altenburg Gera bringt er nun Smetanas „Mein Vaterland“ – am bekanntesten ist daraus „Die Moldau“ – auf die Bühne – ein Zyklus, das ihm besonders am Herzen liegt.
Im Interview spricht Wassily Sinaisky über den Zauber von Smetanas Musik, die Herausforderungen und Freuden seines Berufs sowie die Bedeutung von Lebenserfahrung für einen Dirigenten.
Warum ist Ihrer Meinung nach die Musik von Bedřich Smetana weltweit so beliebt? Und was berührt Sie an seinem Zyklus „Mein Vaterland“?
Das Besondere an Smetanas Musik ist ihre tiefe Emotionalität und Ausdruckskraft. Sein Zyklus „Mein Vaterland“ ist voller Melodien, die längst zu den Klassikern der Musikgeschichte gehören. Dazu kommt seine brillante Kompositionstechnik, die das Werk zeitlos macht.
Die Arbeit eines Dirigenten verlangt volle Konzentration und absoluten Einsatz. Was empfinden Sie als die größte Herausforderung in diesem Beruf, und was bereitet Ihnen die größte Freude?
Die größte Herausforderung besteht darin, mit Menschen zu arbeiten, die mir zunächst fremd sind und zu einem Team zu wachsen, das gemeinsam eine mitreißende und lebendige Interpretation auf die Bühne bringt.
Man sagt, dass das Dirigieren eine Kunst ist, die mit dem Alter an Tiefe gewinnt. Würden Sie zustimmen, dass Lebenserfahrung einem Dirigenten hilft, Werke noch tiefgründiger zu erfassen?
Ja, ohne Zweifel. Die Lebenserfahrung ist für einen Dirigenten von unschätzbarem Wert. Musik basiert darauf, Assoziationen zu wecken und die Intention des Komponisten durch persönliche Erfahrungen, Literatur und eigene Lebenserfahrungen zum Ausdruck zu bringen. Musik ist ein lebendiger Prozess, der sich mit der Zeit immer weiter vertieft.
Jeder Dirigent hat seinen eigenen Stil. Wie würden Sie Ihren eigenen Stil beschreiben? Was ist für Sie wichtiger –technische Präzision oder musikalischer Ausdruck?
Ganz ehrlich – warum sollte man nicht versuchen, beides zu vereinen? Beide sind kein Widerspruch, doch es gelingt nur äußerst selten, sie in vollkommener Harmonie zu verbinden.
Das Interview wurde von Konzertdramaturgin Liubov Morozova vom Theater Altenburg Gera geführt

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