Verwaltungsvorschlag an den Unterausschuss zur Anpassung der Kita-Kapazitäten
Warum ist eine Anpassung nötig?
Weimar steht – wie viele ostdeutsche Kommunen – vor tiefgreifenden demografischen und wirtschaftlichen Herausforderungen. Die Zahl der Kinder sinkt deutlich. Dies führt dazu, dass immer mehr Plätze in den Kindergärten leer bleiben. Was auf den ersten Blick nach freiem Spielraum aussieht, hat ernstzunehmende Folgen: Weniger Kinder bedeuten weniger Personal vor Ort – eine verlässliche Betreuung ist damit in Gefahr. Gleichzeitig steigen die Betriebskosten für nicht ausgelastete Gebäude weiter, ohne dass dies zu einer besseren Betreuungsqualität führt.
Vor diesem Hintergrund war es die Aufgabe des Familienamtes, gemeinsam mit dem Jugendhilfeausschuss und dem Unterausschuss Kita eine Lösung zu entwickeln, die verantwortungsvoll und zukunftsfähig ist.
Der Jugendhilfeausschuss hat zunächst eine Reduzierung von insgesamt 500 Kindergartenplätzen beschlossen, die teils durch Schließungen und teils durch Reduzierungen vorgenommen werden sollen.
Wie wurde vorgegangen?
In einem mehrstufigen und intensiven Prozess zwischen Jugendhilfeausschuss, dem Unterausschuss Kindergarten und dem Familienamt wurden von den insgesamt 39 Kindergärten in Weimar zunächst Einrichtungen identifiziert, deren Weiterbestehen außer Frage steht.
Das Familienamt hat im nächsten Schritt dem Unterausschuss Kindergarten eine Bewertungsmatrix zur Abstimmung vorgetragen. Die Kriterien der Bewertungsmatrix wurden im Unterausschuss Kindergarten diskutiert und den Mitgliedern des Jugendhilfeausschusses als beschließenden Ausschuss vorgelegt.
Dem Jugendhilfeausschuss wurde diese Bewertungsmatrix ohne Gegenstimme vorgelegt.
Kitas, die zur Schließung vorgeschlagen sind
- Kita Arche Noah in Tröbsdorf: Seit August 2024 besteht hier kein Betrieb mehr und keine Perspektive für die Weiterführung mit einem neuen Träger.
- Kita Am Goethepark: Es besteht ein sehr hoher Investitionsbedarf von über 1 Mio. €. und der nicht am Gebäude verortete Garten verursacht zusätzlich jährlich hohe Mietkosten. Die Einrichtung erfährt zudem eine rückläufige Auslastung.
- Kita Benjamin Blümchen: Hier ist ein überdurchschnittlicher Investitionsbedarf von rund 1.8 Mio. € zu verzeichnen und es besteht ein Überangebot an Betreuungsplätzen im Planungsraum, wenngleich die Einrichtung gut ausgelastet ist.
- Kita Taubach: Erfährt bereits seit einigen Jahren eine geringe Auslastung.
- Kita Gelmeroda: Perspektivisch sind die Kinderzahlen nicht ausreichend zum Erhalt der Einrichtung
Platzreduzierungen
Um die Vorgabe des Jugendhilfeausschusses zur Reduzierung von insgesamt 500 Plätzen umzusetzen, enthält der Verwaltungsvorschlag zudem Platzreduzierungen in einigen Kindergärten.
Was bedeutet dies für die Eltern?
„Diese Entscheidungen sind schmerzhaft – das ist uns bewusst. Sie sind aber notwendig, um zu verhindern, dass unser Kitasystem langfristig unter anderem durch Unterauslastung zusammenbricht. Nur durch frühzeitige Anpassung können wir dafür sorgen, dass es in Weimar eine starke, verlässliche und zukunftsfähige Kitalandschaft gibt für die derzeitigen Kinder, aber auch für die Familien von morgen“, heißt es dazu aus der Stadt.
Wie geht es weiter?
Über den von der Verwaltung dem Unterschuss Kita vorgestellten Vorschlag wird am 03.06.2025 im Jugendhilfeausschuss beraten, diskutiert und abgestimmt.
Anschließend entscheidet der Stadtrat am 25.06.2025 über den Bedarfsplan für das neue Kitajahr, welcher ab dem 01.08.2025 bis zum 31.07.2026 gilt.


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