Im Praxis-Test: Sicher bergauf & bergab mit dem Trekking-Schuh Adapta SD GTX von AKU
Von Andreas Abendroth
Immer wieder hört man von Wanderern, die im bergigen Gelände mit ungeeigneter Fußbekleidung unterwegs sind – oft mit dem Ergebnis, dass sie Hilfe von Einsatzkräften benötigen. Das gilt sowohl für Mittelgebirge als auch für Touren im Hochgebirge. Deshalb lautet die Devise ganz klar: Gute Wander- und Bergschuhe sind unverzichtbar. Jeder sollte an seine Sicherheit denken.
Was mich persönlich immer wieder stört, sind Tests von Wanderschuhen, die lediglich auf Herstellerangaben basieren – ohne dass die Tester die Schuhe je selbst getragen oder in der Hand gehabt haben. Genau deshalb habe ich meine neuen Wanderschuhe über ein halbes Jahr intensiv getestet – in den Mittelgebirgslandschaften des Thüringer Waldes und auf einer Expeditionsreise zu den Vulkanen Italiens.

Die Wahl fiel auf den Adapta SD GTX des italienischen Herstellers AKU. Warum? Ich suchte einen Schuh, der im Mittelgebirge komfortabel ist, im Hochgebirge zuverlässig schützt und sich auch bei Sightseeing-Touren in der Stadt nicht als sperrig – wie ein Klotz am Bein – anfühlt.
Die Freundschaft mit dem Wanderschuh begann im Thüringer Wald, einer Region mit abwechslungsreichen Untergründen: von Schotterwegen und Wiesen über wurzeldurchzogene Pfade und Bachläufe bis hin zu Kalkstein und Schiefer. Das Obermaterial aus Wildleder und Stretchgewebe in einem Mix aus Grau, Schwarz und einem kräftigen Orangeton, einer Vibram Adapta-Sohle mit dem AKU-eigenen Elica-System, welches sich der natürlichen Neigung von Ferse und Vorfuß anpasst. Dazu ein Profil aus Flex-Rillen, Flex-Stollen und Root lugs im Mittelbereich der Sohle. Dank des cleveren Ösensystems lässt sich der Schuh optimal schnüren.
Am Anfang kam mir der obere Schaftbereich sehr hart vor, ich spürte – besonders beim Laufen bergauf – einen Druck im unteren Wadenbereich. Nach mehreren Touren war der Schuh dann passgenau für mich eingelaufen. Er sitzt jetzt perfekt und verursachte nach langen Touren keine Druckstellen oder schwere Füße.

Mit diesem Vertrauen kam der Adapta SD GTX ins Gepäck, begleitete mich der auf der anspruchsvollen Vulkantour in Italien – direkt zurück in sein Herstellungsland. Die Expeditionstour sollte ein Härtetest für Mensch und Material werden.

Dabei führte die Tour durch das jüngste Ausbruchsgebiet des Ätna. Die feinen Aschepartikel, die bei Eruptionen freigesetzt wurden, ähneln hier groben, schwarzen Sand – sind aber pulverisiertes Gestein. Besonders in der Nähe von aktiven Lavafeldern konnte man die Hitze des Bodens deutlich durch die Schuhsohlen spüren. Geologen sprechen hier von Temperaturen von 60 bis 90 Grad Celsius in nur 50 Zentimetern Tiefe.
Eine weitere Tour führte mich an der Nordseite des Ätna entlang – durch die Lavafront des Ausbruchs von 2002, hinein in eine bizarre „Mondlandschaft“ nahe dem Vulkanologischen Observatorium Pizzi Deneri. Im Sperrgebiet oberhalb von 2900 Metern Höhe gilt es, riesige, scharfkantige Lavabrocken zu überqueren – eine Herausforderung, bei der jeder Schritt mit Bedacht gesetzt werden muss. Das Sohlenprofil der AKU-Schuhe bot dabei sicheren Halt, und das robuste Material zeigte selbst danach kaum Kratzer.

Eine weitere Herausforderung stellte der Vulkan Vulcano auf den Liparischen Inseln vor Sizilien dar. Im Kraterbereich entweichen schwefelhaltige, stechend riechende Dämpfe, während man sich auf staubigem, unebenem Gelände bewegt. Schmale Pfade führen an den Fumarolenfeldern vorbei – stets mit der Vorsicht, nicht in die heißen, säurehaltigen Vertiefungen zu treten. Auf Anraten des Bergführers spülte ich den gelblich-matschigen Schwefelrand nach der Tour gründlich ab. Die AKU-Schuhe hielten einwandfrei durch – ohne sichtbare Schäden an Material oder Sohlen.
Auch bei den Vulkanen Stromboli und Vesuv überzeugte der Adapta SD GTX mit seinem profilierten Sohlenprofil, das auf losem Boden sicheren Grip gewährleistete. Diese Trittsicherheit kam mir auch bei der Erkundung der Grotte di Frasassi – eines der größten Höhlensysteme Europas – zugute.
Selbst auf dem unebenen Basaltpflaster in Pompeji und im Archäologischen Zentrum von Paestum bot der Schuh festen Halt.

Nach rund 300 gelaufenen Kilometern auf allen erdenklichen Untergründen, Steigungen von bis zu 30 Prozent, unzähligen Treppen, Sonne und Regen und Temperaturunterschieden von rund 40 Grad, hat das Modell nichts von seiner Performance eingebüßt.

Foto: Andreas Abendroth
Mein Fazit:
Der Adapta SD GTX ist ein dynamischer, vielseitiger Trekking-Schuh, den ich sehr schätze. Er begleitet zuverlässig auf Waldwegen, durch Unterholz, über feuchte Wiesen, Kies- und Geröllfelder – ebenso souverän wie auf scharfkantigem, heißem Vulkangelände. Die Sohle bietet exzellenten Grip und ermöglicht dennoch ein angenehm flüssiges Abrollen. Besonders die kleinen Stollen im mittleren Sohlenbereich haben mich mehrfach vor dem Wegrutschen auf wurzeligen Pfaden bewahrt. Für mich ist das AKU-Modell ein optimal ausgewogener Mix aus exzellenten Materialien und Stabilität. Ob Regen oder Hitze – meine Füße blieben stets trocken.
Der AKU Adapta SD GTX ist mein Tipp für alle, die einen universellen Wander- und Bergschuh suchen, der Komfort, Schutz und Zuverlässigkeit vereint.

Fakten zum Schuh:
Typ: klassischer, knöchelhoher Trekking-Stiefel
Einsatzgebiet: Wandern, Trecking
Obermaterial: Leder (Nubuck) + Textil
Futter: GORE-TEX Membran
Sohle: Vibram
Fußbett: herausnehmbare Einlegesohle (Custom Fit Soft)
Gewicht: Herrenschuh ca. 1.230 g
Besonderheit des Herstellers:
– Dieses Schuhmodell wird in Italien hergestellt.
– Auf der AKU-Internetseite wird die Rückverfolgbarkeit der Rohmaterialien, die zur Herstellung des Schuhs verwendet werden, offengelegt.
Informationen & Kontakt: https://www.aku.com/de



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