Stippvisite in Hildburghausen
meinRegionalkompasss auf Tour – Anfang November im Landkreis Hildburghausen.
Dass wir dabei auch eine Stippvisite in der Kreisstadt machten, lag auf der Hand. Die ehemalige Residenzstadt kann auf eine wechselvolle Geschichte zurückblicken, von der zahlreiche historische Bauten in der Innenstadt zeugen. Nicht mehr vorhanden ist allerdings das ehemalige Schloss, das im Zweiten Weltkrieg durch Beschuss arg beschädigt wurde und deshalb 1949/50 abgerissen wurde. Übrig geblieben sind lediglich die Schlosskeller und der Schlosspark.
Zur Geschichte der Stadt gibt es jede Menge Informationen im Stadtmuseum. Hier findet man auch etliches Wissenswertes über eine Frau, die als „Dunkelgräfin“ mystifiziert wurde und weit über die Region hinaus für Spekulationen sorgte.
Die Dame kam 1807 in Begleitung eines Niederländischen Aristokraten in Hildburghausen an und lebte hier bis 1810. Das seltsame Paar zeigte sich äußerst selten in der Öffentlichkeit und wenn doch, dann war die Frau stets tief verschleiert. Deshalb erhielt sie den Beinamen „Dunkelgräfin“ und deshalb entstanden Gerüchte, dass sich verbergen wollte, weil sie Marie Thérèse Charlotte von Frankreich sei, die Tochter des hingerichteten französischen Königs Ludwig XVI. und seiner Frau Marie-Antoinette.
Die Dunkelgräfin starb am 25. November 1837 im Alter von etwa 58 Jahren. Sie wurde ohne jede Grabinschrift auf dem Schulersberg, dem heutigen Stadtberg von Hildburghausen, begraben. Das Grab wurde 2013 geöffnet, im ihre wahre Identität zu klären. Die Untersuchung des in der Gabstätte gefundenen Skeletts ergab, dass die „Dunkelgräfin von Hildburghausen“ nicht das der Tochter des französischen Königs Ludwig XVI. und seiner Frau Marie-Antoinette war.
Nach einem Stadtrundgang und einem Spaziergang durch den Schlosspark besuchten wir natürlich auch das Grab der Dunkelgräfin. Die Grabstätte unter dichtem Laubbefall machte einen eher schlichten Eindruck. Der Spaziergang dahin ist dennoch lohnenswert, Trittfestigkeit vorausgesetzt, zumal der Stadtberg unter anderem mit dem Bismarckturm noch einiges mehr bietet.











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